So kann eine Supervision mit uns ablaufen – mögliche Elemente
In einer Startrunde (Blitzlicht) berichten die Supervisanden, wie es ihnen geht, welche Anliegen und Bedenken sie mit in die Supervision nehmen und mit welchen Erwartungen sie gekommen sind. Häufig finden sich bereits in der ersten Runde Hinweise auf Themen, Fälle oder Konflikte, die supervidiert werden sollen.
Anliegen beschreiben
Die Supervisandin bzw. der Supervisand trägt vor, mit welchen Anliegen und Erwartungen sie / er einen Fall oder Konflikt supervidieren lassen will.
Auftragsklärung
Auf die Beschreibung des Anliegens folgt die Auftragsklärung: Woran werden die Teilnehmer erkennen, dass diese Supervision ein Erfolg war? Die Auftragsklärung ist wichtig, weil dann eine Qualitätskontrolle möglich wird.
Fallvorstellung
In der Fallvorstellung trägt der Supervisand vor, was er in der Fallbesprechung behandeln will und in welcher Weise er sich Hinweise erwartet. Systemische Supervision lebt wie auch die systemische Beratung und Therapie von der Auftragsklärung. Je genauer Supervisor und Supervisionsteam wissen, mit welcher Fragestellung der Supervisand gekommen ist, desto besser für den Ablauf der Supervision – und die Ergebnisse.
Rückfragen an den Falleinbringer
Rückfragen an den Falleinbringer sind ausdrücklich erwünscht. Hierdurch wird der Supervisand dazu angehalten, sein Supervisionsanliegen zu präzisieren. Gleichzeitig erhält er erste Rückmeldungen aus der Supervisionsgruppe.
Hypothesenbildung
Hypothesenbildung dient dazu, verschiedene Theorien zur Entstehung der Fallentwicklung zu konstruieren. So können die anwesenden Teammitglieder ihre Beiträge zu Lösungen, aber auch zur Problemstabilisierung reflektieren.
Fallbesprechung mit Reflexion
Im Prozess der Supervision ist die Reflexion ein entscheidender Schritt hin zur Horizonterweiterung der Personen, die einen Fall supervidieren lassen. Wie wirkt der Fall auf Außenstehende? Welche Besonderheiten fallen auf?
Als erfahrene Supervisoren lassen wir der Supervisionsgruppe den Vortritt bei den Entwicklung und dem Vortragen von Lösungsansätzen. Wir stellen allenfalls Zwischenfragen hinsichtlich der vermutlichen Auswirkungen von Veränderungen.
Mit dieser neutralen und stets von Demut getragenen Haltung fördern wir die Kompetenz der Selbstreflexion. Die Qualität von Lösungsideen oder Interventionsvorschlägen wird daher nicht anhand ihrer vermutlichen Umsetzbarkeit eingeordnet. Auch qualitative Bewertungen finden eher nicht statt. Vielmehr kommt es darauf an, ganz im Sinne der systemischen Idee und Supervision zu Musterunterbrechungen und Unterschiedsbildungen zu kommen. Die spontanen Reaktionen aus dem Team und des Falleinbringers sind die besten Indikatoren dafür, ob eine Intervention anschlussfähig ist oder nicht.
Schlussrunde / Rückmeldung des Falleinbringers
In einer Schlussrunde kann der Falleinbringer seine Eindrücke schildern und dem Team sowie dem Supervisor eine Rückmeldung dazu geben, was ihn an der Supervision weiterbringen könnte. Diese Rückmeldung wiederum dient auch der Supervisionsgruppe zur Reflexion und als Lernprozess, um für künftige Supervisionssitzungen das Handwerkszeug zu optimieren.
Abschließende Reflexion
Wie haben der Supervisand und die Gruppe – evtl. das Reflecting Team – von der Supervision profitiert?