Den Verstand denken lassen – das Unwillkürliche verstehen und nutzen

Limbisches System und die Zusammenarbeit mit dem Verstand. Das ist hier das Thema. Gegen solide Denkprozesse ist an sich nichts einzuwenden: so lange das Denken weiß, wo seine Grenzen sind. Die Idee, man könnte vom Kranführersitz im Kopf (Großhirnrinde) aus alles per Knopfdruck bis tief ins Fundament des Gehirns (Limbisches System) steuern und regeln – Aggression, Niedergeschlagenheit, Trauer, Angst usw., führt zur Erfahrung von Enttäuschungen, die ihrerseits zu weiteren Denkanstrengungen führen. Auf mentaler und oft auch psychotherapeutischer Ebene wird tatkräftig versucht, Gedanken zu verstehen, um sie dann zu dirigieren, zu bestimmen oder gar zu entfernen.

Hier geht es um Empirie für den Alltag und im Alltag. Es geht um Erfahrungen, die dabei entstehen, wenn Denkprozesse mit unwillkürlichen Abläufen zusammentreffen und dabei durchaus auch mit ihnen kollidieren. „Ich sollte jetzt auf keinen Fall erröten“ sagt der Verstand, und ein wenig weiter unten im Hirn kümmert sich niemand um diese Dienstanweisung; es wird spürbar warm in den Wangen, nicht aufzuhalten. Wenn dann noch blitzschnell die Erwartung aufgebaut wird, alle Umstehenden würden über den Kopf den Kopf schütteln, ist das vermeintliche Problem komplett.

Limbisches System

Limbisches System – Bildwelten und Abenteuer im Mittelhirn. Was spielt sich unter und zeitlich vor unseren Gedanken ab?