Stressentstehung und Stressbewältigungsstrategien

Was ist Stress? Als Stress bezeichnen wir eine physiologische Reaktion des Körpers auf reale Stressoren oder auf die Imagination (Vorstellung) von einer Bedrohung bzw. Anforderung.

Gesunder Stress – Eustress

Beim gesunden Stress (auch: Eustress) aktiviert der Körper Reserven, um Leistung zu bringen.

Beispiel für gesunden Stress ist eine Situation im Sport, bei der ein Sportler über genügend Kraftreserven verfügt und ein klares Ziel anstrebt. Eine erhöhte Pulsfrequenz und die Fokussierung auf das Ziel sind hier hilfreich und zieldienlich.

Gesunder Stress aktiviert Reserven für erreichbare Ziele.

Ungesunder Stress – Disstress

Beim ungesunden Stress (auch: Dysstress oder Disstress) aktiviert und verbraucht der Körper viel Energie, ohne dass diese in einen Nutzen verwandelt wird. Beispiel: Eine Person gerät in einen Verkehrsstau. Ein wichtiger Geschäftstermin droht zu platzen. Die Pulsfrequenz steigt, ohne dass es dafür eine physische Notwendigkeit gibt. 

Ungesunder Stress ist meistens mit Vermeidungsverhalten verbunden.   

Wie reagiert der Körper auf Stressoren?

Der Körper reagiert ähnlich, ob sich ein Mensch in einer real herausfordernden Situation befindet oder sich diese nur vorstellt. 

Wie kann man Stress bewältigen?

Das Wort Stressbewältigung kann zu einem Missverständnis führen. 

Mit „Bewältigung“ verbinden viele so etwas wie Unterdrückung oder Beseitigung.

Stress lässt sich nicht beseitigen, denn bei Stress handelt es sich um unwillkürliche Reaktionsmuster, die einem psychosomatischen Ablaufschema folgen:

  • Bedrohlich wirkendes Signal führt zu Kampf- oder Fluchtbereitschaft
  • Wettkampfsituation bzw. Waldlauf führt zur Aktivierung physiologischer Abläufe, die Energie bereitstellen

Was kann man beim Stress willentlich beeinflussen?

Bewusst beeinflussen im Sinne konstruktiver Stressbewältigung lassen sich die Vorstellungen und die inneren Bilder von Situationen, bevor aus diesen körperliche Stressantworten entstehen. 

Beispiel: Ein Angestellter befürchtet, dass sein Vorgesetzter ihn wegen einer Frage abwerten könnte. Er malt sich in Gedanken aus, wie er Probleme bekommt, weil er nicht gefragt hat.

Stressbewältigung kann hier im Vorfeld laufen: durch die Überprüfung der Gedanken – und die Entscheidung, eine Frage zur Klärung der Aufgabe zu stellen.