Stellen Sie sich vor, wie Sie auf die Gedankenzusammenhänge in Ihrem Kopf sehen – und plötzlich entdecken, was Sie verändern können.
Für Psychotherapie, psychologische Beratung und Psychiatrie kann dieses Verfahren neue Möglichkeiten der Intervention eröffnen. Interventionen, die von den Patienten / Klienten weitgehend selbst gesteuert werden:
Klientenzentrierte, semantische Visualisierung von Assoziationen im Rahmen von Beratung
Die Klientenzentrierte Visualisierung von Assoziationen ist ein experimentelles Verfahren für systemische Beratung und Therapie.
Das neue Verfahren basiert auf Machine Learning und Künstlicher Intelligenz.
Es dient dazu, psychische Probleme in ihrem sprachlichen Zusammenhang für die Klienten sichtbar zu machen. Der Klient bzw. Patient erkennt die semantischen Zusammenhänge für die Konstruktion seines seelischen Problems auf einem Bildschirm oder einem Ausdruck.
Ablauf semantische Visualisierung von Assoziationen
- Ein Klient beschreibt das von ihm als Problem erlebte Phänomen.
- Der Berater gibt den Wortlaut in eine rechnerbasierte Textanalyse ein (Künstliche Intelligenz).
- In der Auswertung sieht der Klient die Verbindungen zwischen zentralen Begriffen, die er verwendet hat, z. B. „dominanter Chef“, „Angst“, „einschüchtern“, „sprachlos“, „Ohnmacht“
- Es folgen weitere Textanalysen, bei denen es um die Veränderung des Musters geht.
- Nach und nach gibt der Berater zusätzliche Begriffe ein, die vom Klienten stammen.
- In mehreren Schritten verändern Klient und Berater die Eingangssituation.
- Es ergibt sich ein Bild des Problems, in dem Optionen für Veränderungen sichtbar werden.
Denken, Verhalten und Fühlen basieren auf Assoziationen
Menschen haben Angst, sie werden aggressiv, ziehen sich zurück – oder sie entscheiden sich für einen Aufbruch, schließen Frieden mit sich, werden aktiv, verändern Details an ihrer Situation.
Denkt jemand an den cholerischen Chef, so taucht zum einen das Gesicht des Chefs auf, zeitgleich aber auch mögliche Konsequenzen – Abmahnung, Kündigung, Nervenzusammenbruch, Blamage.
Zu diesen imaginierten (bebilderten) Ereignissen hat der Mensch entweder Referenzen aus der Lebensgeschichte (Ereignisse) oder er entwickelt Hypothesen über einen denkbaren negativen Ausgang einer Situation.
Was haben die Klienten von der Assoziationsvisualisierung?
Wer den semantischen Zusammenhang seiner verbalisierten bzw. imaginierten Problemkonstruktion betrachtet, gewinnt Handlungsspielraum und Zeit.
Beispiel:
Ein Mensch leidet darunter, sich ständig in Gedankenkreisen zu verfangen.
Durch die Visualisierung unternimmt der Klient / Patient eine Reise von innen nach außen.
Er bleibt bei sich, aber er ist nicht mehr mit seinem Problem in seinem Kopf eingeschlossen.
Wenn der Mensch staunt, kann er sich nicht mehr so „gut“ ängstigen
Die meisten problematischen Erfahrungen kommen daher, dass sich eine Person in einem Problemkreislauf gefangen sieht.
Sie erlebt sich als Teil (Insasse) ihres Problems und beschreibt ihre missliche Lage als Ergebnis von Ereignissen, die außerhalb von ihr wirken (Ohnmacht).
Durch die semantische Visualisierung kann der Mensch von außen auf die Konstruktion seines Problems sehen und die Bauteile sowohl einzeln als auch in ihrem Zusammenwirken wahrnehmen.
Aus dieser Perspektive (Metaperspektive) heraus lassen sich eigene Lösungsideen und -elemente entwickeln.
Der große Vorteil der semantischen Assoziationsanalyse mit AI ist der Gewinn an Flexibilität für die Klienten.
Durch das Hinzufügen einzelner Ideen entstehen automatisiert neue Erweiterungen des ursprünglichen Netzwerkes. Die Klienten sehen, was sich auf sprachlich-technischer Ebene verändert. Und sie können adaptieren, dass sich davon auch in ihrem Gehirn, ihrem Denken und Fühlen neue Verbindungen (Assoziationen) entwickeln.
Mit einem Gespräch auf der Verstandesebene ist diese Wirkung kaum zu erzielen.
Wo können Sie die semantische Assoziationsanalyse durchführen lassen?
Im Zentrum für Supervision und Coaching in Frankfurt am Main biete ich – Johannes Faupel – systemische Einzelsitzungen an, in denen wir begleitend und unterstützend auch die semantische Assoziationsanalyse einsetzen können.
Beispiel für die Veränderung eines Netzwerkes durch die Lenkung von Aufmerksamkeit
Das erste Bild zeigt die semantische Analyse eines Problems mit einem Chef, das in einem Forum zur Diskussion gestellt wurde.